Die innere Uhrzeit oder: Ticken wir noch richtig?

Körper und Emotion - Krankheiten, Störungen, Mentales

Jeder Mensch hat in seinem Inneren eine oder eher mehrere Uhren, die den Organismus ziemlich präzise steuern. Es handelt sich dabei um ein komplexes System aus Genen und Enzymen, die den Stoffwechsel, Prozesse in den Zellen, aber auch Verhaltensweisen steuern. Diese Vorgänge werden zirkadianer Rhythmus genannt. Untersuchungen dazu führte unter anderem Fred Turek, Direktor am Zentrum für Schlaf- und zirkadische Biologie an der Northwestern University in Illinois/ USA, durch. Je nachdem in welchem Schlaf- oder Wachzustand wir uns befinden, werden Körpertemperatur, Blutdruck oder Immunsystem unterschiedlich gesteuert. Beim Menschen wird dieser Rhythmus hauptsächlich durch die Helligkeitsunterschiede zwischen Tag und Nacht gesteuert. Kommt er dauerhaft durcheinander, beispielsweise bei Schichtarbeitern oder häufigem Jetlag, werden manche Krankheiten begünstigt oder der Zeitraum bis zur Heilung verlängert. Das gilt unter anderem für Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Gewichtsprobleme.

In diesem Zusammenhang wurden auch Untersuchungen über die Beeinflussung von Licht aus Computern, Handys oder E-Books durchgeführt, die zeigten, dass die innere Uhr durch ein Übermaß an blauem Licht aus Displays aus dem Takt gebracht werden kann. Dadurch kann die Melatoninproduktion, die für einen tiefen und gesunden Schlaf wichtig ist, nicht richtig einsetzen.

Abhilfe kann hier das Programm „f.lux“ zur Anpassung des Blauanteils von PC-Bildschirmen schaffen. Je nach Tageszeit werden die Blau- oder Rotanteile des Hintergrundes an die Dämmerung angepasst. Dieses Programm kann unter www.justgetflux.com kostenlos heruntergeladen werden.

Autorin: Alexandra Wiegels, Augenoptikermeisterin, Sehtrainerin

Der Artikel gibt die Meinung der Verfasserin wieder. Er ersetzt keine ärztliche Diagnose.

Ein Wecker auf der Wiese

Die innere Uhrzeit

AugenBlick Nr. 22 - 02/2017

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